Mein Leben in der DDR – mein Leben in der BRD

Anonym

Mein Leben in der DDR – mein Leben in der BRD


Ich wurde 1946 in einem Land geboren, das ich mir nicht selbst ausgesucht habe, genauso wenig wie ich Einfluss  darauf hatte, in welcher Familie ich aufwachse…..
….Freilich war nicht alles, was uns damals vom Honecker-Regime aufdiktiert wurde gut und richtig. Aber ich würde sagen, in den 60er und frühen 70er Jahren lebten wir DDR-Bürger einigermaßen zufrieden und glücklich. Auch wenn man sich für einen heißbegehrten Trabbi mindestens 10 Jahre vorher anmelden musste, so verkauften viele Leute die Anmeldung später gegen Höchstgebote. Auch ich bekam 1.200 Ostmark, als die Bestellung Realität wurde….


…Wir Bürger, die wir weder taub noch blind waren und oft auch Westverwandtschaft hatten, wollten uns nur selbst unsere freie und unabhängige Meinung bilden und über unser Leben selbst frei entscheiden. Aber in den späten 70er bis in die 80er Jahre wurde der staatliche Druck immer stärker und somit die Menschen immer unzufriedener….durch all die Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten im Land wuchs der Widerstand und die Verzweiflung bei den Menschen von Jahr zu Jahr immer mehr! Damals hat das Regime noch geglaubt, durch immer schärfere Bestimmungen und Repressalien die Menschen zum Schweigen zu bringen. Aber erfahrungsgemäß erzeugt Druck immer mehr Gegendruck! Und es kam 1989 wie es kommen musste – zur friedlichen Revolution….


…Die Gefühle zu dieser Zeit waren sehr vielschichtig – von Hoffnung, Dank, Staunen, Ergriffenheit bis hin zu Fragen und Zweifel kam alles in mir hoch! War das ein Anfang, und wenn ja, von was?...Heute lebe ich in der Bundesrepublik Deutschland in einer freien Demokratie….


….Manchmal bin ich in der jetzigen Zeit von der Vielzahl an Angeboten und somit Wahlmöglichkeiten total überfordert. – Wo es auch große Unterschiede gab, das was Thema Wohnen. Heute in der BRD kann jeder volljährige Bürger einen Antrag zur Wohnungssuche stellen. Dabei spielt es keine Rolle, ob männlich, weiblich, verheiratet, ledig oder geschieden. Da in der ehemaligen DDR ein extremer Wohnungsmangel vorherrschte, konnten nur verheiratete Paare einen Antrag auf eine Wohnung stellen und sie mussten Kinder haben. Also blieb uns nichts anderes übrig, als so früh wie möglich zu heiraten und Kinder zu bekommen…..


….Aber wenn wir eine Eigenschaft gelernt hatten, dann war es, sich mit den gegebenen Umstünden zu arrangieren und nicht immer gleich nach dem Besseren zu schielen. - Manchmal verstehe ich in der heutigen Zeit das Verhalten vieler ehemaliger ostdeutscher Mitbürger nicht! Wenn ich mal zu Besuch in Sachsen bin, höre ich allgemein viele abwertende Bemerkungen und Meinungen. Geschimpft wird z.B. über die Politik, die da oben, über Flüchtlinge, über die vielen Teuerungen in allen Lebensbereichen und so vieles mehr…..


…Ein klein wenig kann ich diese Menschen doch verstehen. Sie haben einfach Angst, dass sich durch den Zuzug ausländischer Bürger für sie das Leben negativ ändert. Aber ist das wirklich so? Ich sage Nein! Ich selbst habe schon Menschen aus Syrien, dem Iran und Irak, aus Pakistan, aus Russland und der Ukraine sowie der Türkei kennengelernt. Ich selbst habe bisher überwiegend gute Erfahrungen mit Menschen anderer Nationalitäten gemacht. Für mich sind sie größtenteils eine Bereicherung zu dem Leben bei uns….


….Aber wie sieht es heute tatsächlich mit unserem Dasein aus? Fühlen wir uns von den Abgeordneten in Stadt und Land immer entsprechend vertreten? Verdienen diese Menschen, die wir irgendwann einmal gewählt haben, als Abgeordnete wirklich unser vollstes Vertrauen?.....